„Rebel Up Your Game“ – Im Gespräch mit Boris Krumm, dem Kopf hinter Topspin & Spodeco
Hi Boris, du bist schon seit 1987 im Tennis-Business. Wie hat damals alles angefangen – und was motiviert dich heute noch, jeden Tag Gas zu geben?
Boris: Ich war schon immer Tennisverrückter – als Spieler, als Tüftler, als jemand, der den Sport einfach liebt. 1987 haben wir mit Topspin angefangen, weil wir gesehen haben: Tennissaiten sind ein wahnsinnig technisches Thema, aber kaum jemand spricht emotional darüber. Das wollte ich ändern. Mich motiviert bis heute die Leidenschaft, Tennisprodukte zu entwickeln, die Menschen auf dem Platz wirklich fühlen. Ich bin selbst noch aktiv auf dem Court – und genau dieses Feedback aus der Praxis fließt jeden Tag in unsere Arbeit ein. Das ist kein Job, das ist Teil meines Lebens.
Ihr sagt, ihr wollt dem Tennis „eine neue DNA“ geben. Was genau steckt hinter dieser Idee?
Boris: Tennis hat sich über die Jahre verändert. Früher war es elitär, heute ist es vielfältiger, bunter, lauter – und genau das wollen wir widerspiegeln. Wir wollen Tennis aus der verstaubten Ecke holen und zeigen: Tennis kann cool, sexy und rebellisch sein. Diese neue DNA bedeutet, dass wir Technik mit Emotion verbinden. Unsere Produkte sind nicht nur leistungsstark – sie erzählen auch eine Geschichte. Es geht um Energie, Leidenschaft und den Mut, anders zu sein.
Tennissaiten gelten ja oft als eher technisches Thema. Wie schafft ihr es, das Ganze cool, sexy und emotional rüberzubringen?
Boris: Indem wir nicht einfach nur über Zahlen und Materialien sprechen, sondern über das, was sie bewirken. Eine Saite ist für uns kein Stück Plastik – sie ist die Verbindung zwischen Spieler und Ball, zwischen Technik und Gefühl. Wir designen Saiten mit Charakter – jede hat ihre eigene Persönlichkeit. Und wir verpacken das Ganze mit einer Markenwelt, die Emotionen weckt. Wenn jemand unsere Produkte sieht oder spielt, soll er sagen: „Das ist anders. Das bin ich.“
Topspin nennt sich die Marke für Rebels im Tennis. Wer sind für dich diese Rebels – und was macht sie besonders?
Boris: Rebels sind Spielerinnen und Spieler, die nicht jedem Trend hinterherlaufen. Die nicht perfekt sein müssen, aber alles geben. Die ihr eigenes Spiel spielen – auf dem Platz und im Leben. Für mich sind Rebels Menschen, die Herz zeigen, die scheitern dürfen, aber immer wieder aufstehen. Sie lieben das Spiel, nicht das Image. Und genau für diese Menschen machen wir unsere Produkte.
Euer Motto „Rebel Up Your Game“ klingt nach Haltung pur. Wie lebst du das selbst – auf und neben dem Platz?
Boris: Ich bin jemand, der nie stehen bleibt. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich immer besser werden – und genauso im Business. Stillstand ist für mich Rückschritt. „Rebel Up Your Game“ bedeutet für mich: Dinge hinterfragen, neu denken, mutig bleiben. Ob bei der Entwicklung einer neuen Saite oder bei einer verrückten Produktidee – wir probieren aus, wir riskieren was. Und ja, manchmal scheitert man. Aber das gehört dazu. Nur wer was wagt, kann Neues schaffen.
Ihr arbeitet mit großen Partnern zusammen, setzt aber trotzdem auf authentischen Content. Wie kriegst du diesen Mix aus Professionalität und Coolness hin?
Boris: Wir sind ein Unternehmen, das beide Welten versteht: Wir beliefern große Marken und Händler weltweit, produzieren für die Industrie – und gleichzeitig sind wir selbst Spieler, die wissen, wie sich gutes Equipment anfühlen muss. Dieser Mix funktioniert, weil wir echt sind. Wir reden nicht aus der Marketingperspektive, sondern aus Leidenschaft. Wenn du für etwas brennst, brauchst du keine Show – das spürt man. Und das ist es, was unsere Community so schätzt.
Wie läuft bei euch die Entwicklung neuer Saiten ab? Bist du da selbst noch mit Herz und Hand im Prozess dabei?
Boris: Absolut. Ich bin bei jeder Entwicklung involviert – von der Idee über die Materialauswahl bis zu den Tests auf dem Platz. Wir experimentieren ständig mit neuen Co-Polyester-Formulierungen, Oberflächenstrukturen und Spannungsstabilität. Ich teste selbst, hole Feedback von Spielern, Trainern und Stringern. Wir produzieren in Deutschland – das bedeutet höchste Qualität und kurze Wege. Unsere Mission: die perfekte Kombination aus Spin, Kontrolle, Power und Gefühl zu schaffen.
Was geht gerade im Tennismarkt ab – und wo siehst du die größten Chancen für Marken wie Topspin?
Boris: Der Markt wird jünger, dynamischer, digitaler. Spielerinnen und Spieler wollen sich mit Marken identifizieren, die echt sind und keine bloßen Marketingkonstrukte. Genau da liegt unsere Chance. Wir sind nah dran an der Community, hören zu und reagieren schnell. Außerdem wachsen alternative Kanäle wie Padel und Pickleball stark – und da wollen wir früh mitmischen. Für mich ist das alles Teil einer Bewegung, die Tennis wieder aufregend macht.
Mit dem Rebels Team hast du Spieler, Trainer und Influencer an Bord. Was bedeutet dir diese Community persönlich?
Boris: Unglaublich viel. Das Rebels Team ist kein Sponsoring-Programm – es ist eine Familie. Wir unterstützen Spieler, die unsere Werte leben. Es geht nicht nur um Rankings oder Reichweite, sondern um Leidenschaft. Diese Menschen inspirieren andere, sie verkörpern den Spirit von Topspin. Wenn ich sehe, wie unsere Produkte weltweit gespielt werden und wie stolz die Leute auf unsere Marke sind – dann weiß ich, warum ich das alles mache.
Du bist Tennisspieler, Unternehmer, Visionär – was ist Tennis für dich heute: Job, Leidenschaft oder einfach dein Lifestyle?
Boris: Tennis ist mein Leben. Es hat mich geprägt, mir Disziplin, Fairness und Durchhaltevermögen beigebracht. Als Unternehmer sehe ich Tennis aber auch als Plattform – um Menschen zu verbinden, um Emotionen zu schaffen und Innovationen voranzutreiben. Für mich ist Tennis kein Job und keine Pflicht – es ist mein Lifestyle. Und genau das will ich mit Topspin zeigen: Tennis kann mehr sein als ein Sport – es kann ein Lebensgefühl sein.
Danke für das interessante Gespräch, Boris.