Alex Du hast bei den Deutschen Meisterschaften in der Altersklasse Damen 45 das Finale erreicht und den 2. Platz belegt. Das ist ein großartiger Erfolg – darüber möchten wir heute mit Dir sprechen.
Andy:
Herzlichen Glückwunsch zum Vizetitel! Was bedeutet dir dieser Erfolg persönlich?
Alex:
Vielen Dank! Der Vizetitel bedeutet mir sehr viel – vor allem, weil er zeigt, dass sich die harte Arbeit und das kontinuierliche Training gelohnt haben. Es ist für mich ein persönlicher Meilenstein und gleichzeitig eine Motivation, weiter an mir zu arbeiten.
Andy:
Wie hast du dich auf die Meisterschaften vorbereitet – hattest du einen speziellen Trainings- oder Ernährungsplan?
Alex:
Im Prinzip habe ich nichts Revolutionäres gemacht – ich trinke viel, schlafe ausreichend, esse viel Eiweiß und halte mich von Zucker und Alkohol fern. Klingt vielleicht etwas langweilig, aber auf dem Platz zahlt es sich aus. Zum Glück macht Tennisspielen auch ohne Sekt und Schokolade Spaß.
Andy:
Nimm uns doch bitte einmal mit ins Finale: Wie hast du den Wettkampf erlebt, und wie hast du die entscheidenden Momente empfunden?
Alex:
Meine Finalgegnerin Mirja Wagner (Bronze bei den Weltmeisterschaften in Tokio 2024) ließ mir am Finaltag leider nicht den Hauch einer Chance. Mit exzellenter Technik und sehr viel Spielerfahrung traf sie die Bälle von Beginn an sicher und verwandelte sie konsequent. Es war mir dennoch eine sehr große Freude, gegen eine Spielerin von ihrem Format anzutreten, und ich machte die Erfahrung: Kommt es zu längeren Ballwechseln, kann ich durchaus ganz gut gegenhalten und den ein oder anderen Punkt erzielen.
Andy:
Gab es einen besonderen Augenblick im Turnier, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Alex:
Ja, absolut. Das zweite Gruppenspiel gegen Ellen Peters war sehr eng und erforderte von Beginn an vollste Konzentration und kämpferischen Einsatz. Nachdem ich den ersten Satz schon 1:6 verloren hatte und nach zwei Regenpausen auch im zweiten Satz 1:4 zurücklag, konnte ich den Satz am Ende noch drehen und somit trotz der knappen Niederlage (5:7) im dritten Satz durch die bessere Satzbilanz aller Spielerinnen als Gruppenerste ins Finale einziehen.
Andy:
Welche Gegnerin war für dich die größte sportliche Herausforderung?
Alex:
Ganz klar meine Finalgegnerin. Sie hat extrem schnell und variabel gespielt, das Feld sehr groß gemacht und Angriffsbälle konsequent verwandelt.
Andy:
Viele fragen sich: Wie schaffst du es, Training, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren?
Alex:
Es ist nicht immer leicht, aber mit guter Organisation und der Flexibilität, die mein Beruf mir ermöglicht, funktioniert es. Als Alleinerziehende und Selbstständige bin ich jeden Tag sehr gefordert. Als Ausgleich ist das Tennis für mich aber unersetzlich. Die Bewegung, der Fokus aufs Match und die Ruhe am Tennisplatz erlebe ich als sehr meditativ und als fantastischen Energiespender für die Herausforderungen des Alltags.
Andy:
Was treibt dich an, auch in der Altersklasse 45 noch auf so hohem Niveau zu kämpfen und Wettkämpfe zu bestreiten?
Alex:
Es ist die Liebe zum Tennissport und die Freude an neuen Herausforderungen. Tennis gibt mir so viel – körperlich, mental und sozial. Und es zeigt, dass man auch mit 45+ noch sehr leistungsfähig sein kann.
Andy:
Aus deiner Sicht: Welche Rolle spielen Erfahrung und mentale Stärke im Vergleich zur physischen Fitness?
Alex:
Beides ist wichtig. Physische Fitness ist die Grundlage, aber Erfahrung und mentale Stärke entscheiden in engen Situationen. Mit den Jahren lernt man, ruhiger zu bleiben und sich besser zu fokussieren – das macht oft den Unterschied.
Andy:
Hast du bestimmte Rituale, Routinen oder vielleicht sogar einen Glücksbringer, bevor du in einen wichtigen Wettkampf gehst?
Alex:
Nein, Glücksbringer habe ich keine – ich verlasse mich da lieber auf Training und mentale Haltung. Wenn überhaupt, dann ist mein „Glücksbringer“ die Freude am Tennis.
Andy:
Und abschließend: Welche sportlichen Ziele hast du für die Zukunft – vielleicht ein neuer Anlauf auf den Meistertitel im nächsten Jahr?
Alex:
Definitiv! Der Titel bleibt ein großes Ziel, und ich möchte nächstes Jahr wieder angreifen. Gleichzeitig will ich meine Technik weiter verbessern und vielleicht auch international bei Seniorenturnieren starten – ich habe große Lust auf neue Herausforderungen.
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Wir gratulieren Dir noch einmal herzlich zum Vizetitel und wünschen Dir viel Erfolg für Deine nächsten sportlichen Herausforderungen!